• © Seulki Ki, Bitter orange, Archival pigment print, 2015

  • © Jane-Jin Kaisen, The Women The Orphan and The Tiger, Videofilm, 2010

  • © Siyoung Kim, Tat 4, 2020

  • © Seulki Ki, Bitter orange, Archival pigment print, 2015

  • © Jane-Jin Kaisen, The Women The Orphan and The Tiger, Videofilm, 2010

  • © Siyoung Kim, Tat 4, 2020

THE 3RD TWO – From Postwar-Feminism to Post-Feminism in East-Asia

22.10.24 – 24.11.24

Eröffnung
22.10.2024 18 - 22 Uhr Eintritt frei 19:00 Uhr Begrüßung Alexander Steig (Vorstandsvorsitz BBK München und Oberbayern) Einführung Dr. Cornelia Oßwald-Hoffmann (2. Vorsitz Art5 e.V.)

Special Events
Symposium – 3RD-TWO-Lectures: Sa., 02.11.2024, 11-16 Uhr Vortragende: Dr. Hee Kyoung Chang, Prof. Dr. Ilse Lenz, Dr. Regina Mühlhäuser; Moderatorin: Prof. Dr. Steffi Richter Screening: Tomiyama Taeko – Seas of Memory; Moderation: Jae-Hyun Yoo; So., 10.11.2024, 15-17 Uhr Kurator*innenführungen: So., 27.10., 17.11. und 24.11.2024, jeweils 16 Uhr

Künstler*innen
Jeong A Bang Eunju Hong Miji Ih Hyesun Jung Jungyeob Jung Jane-Jin Kaisen Seulki Ki Siyoung Kim Yukiko Nagakura Fumie Ogura Mio Okido Yoshiko Shimada Haha Wang Jianling Zhang

Kuration
Dr. Cornelia Oßwald-Hoffmann (Art5) Alexander Steig (BBK München und Oberbayern, Art5) Jae-Hyun Yoo (Art5)

Ausstellungs­organisation
Helena Held (BBK München Oberbayern)

Die Ausstellung „The 3rd Two“ zeigt Beiträge von 15 Künstlerinnen dreier Generationen, die vor dem Hintergrund der Entwicklung der feministischen Kunst in Nordostasien seit dem Pazifikkrieg bis heute betrachtet werden können. Die Ausstellung lotet dabei das Terrain einer sogenannten „3. Welt“ der gesellschaftlichen und kulturellen Anerkennung von Künstlerinnen – zwei steht hierbei als Zahl der Weiblichkeit – aus, deren kritischer Werkansatz in ihrer teils ehemaligen Heimat China, Japan und Südkorea häufig gegen gesellschaftliche Widerstände keine ausreichende Plattform und damit Sichtbarkeit erfährt, oder gar unter die Selbstzensur von Kuratoren*innen und Ausstellungshäusern fällt. Für lange Zeit wurde auch in ostasiatischen Gesellschaften das „System Frau“ als „Appendix des Mannes“ im Rahmen tradierter Konventionen verstanden. Frauen wurden mehrheitlich auf ihre dienende Rolle innerhalb der Familie ohne nennenswerte Außenwirksamkeit reduziert, als gute Ehe-, Hausfrau und Mutter. Eine eigene weibliche Identität zu definieren, wurde weder gefördert noch gewünscht. Die patriarchal geprägte Gesellschaftsstruktur besteht fort, weibliche Selbstermächtigung und Änderungsbestrebungen dieses Status quo verlaufen mühsam, obgleich Gleichberechtigung von Frau und Mann verfassungsrechtlich besteht.

Wie sehr diese Perspektive in die Gegenwart wirkt, zeigen deutlich zugespitzt die sogenannten „Maid-Cafés“ u. a. im Tokioter Stadtteil Akihabara, in denen Männer dem Wunsch nach serviler Bedienung durch verkleidete „Kindfrauen“ nachgehen können und dieses „Erlebnis“ in den sozialen Medien bedenkenlos posten. Diese Rollenreduktion fand ihren tragischsten Höhepunkt in der Zwangsprostituierung von hunderttausenden (die tatsächliche Zahl ist Gegenstand fortlaufender Aufarbeitung) Mädchen und Frauen durch die japanische Armee während des Pazifikkrieges; die euphemistisch „Trostfrauen“ genannten Opfer stammten vornehmlich aus Korea, Japan und Taiwan sowie aus besetzten Gebieten wie Indonesien, Malaysia, Philippinen und China. Sexuelle Gewalt gegen Frauen, Femizide und Zwangsprostitution gehören zu den Verbrechen gegen die Menschlichkeit, als Strategie der Kriegsführung sind sie auch heute in aktuellen Konfliktregionen aber auch in stabileren Gesellschaftsformen traurige Realität, weshalb dieses Tabu multiperspektivisch in Beiträgen der Ausstellung aufgegriffen wird.

Weitere Informationen zu den Künstlerinnen und Werken finden sich in der Pressemitteilung.

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