© Rita De Muynck, Was habt ihr euch dabei gedacht!?, Acryl auf Holz, 80 x 60 cm, 2021, Foto: Rüdiger Ullrich

© Rita De Muynck, Was habt ihr euch dabei gedacht!?, Acryl auf Holz, 80 x 60 cm, 2021, Foto: Rüdiger Ullrich

MITBRINGEN.MITNEHMEN – BBK MITGLIEDER STELLEN AUS 2024

07.12.24 – 11.01.25

Eröffnung
Sa 07.12.2024 18 - 22 Uhr Eintritt frei 19:00 Uhr Begrüßung Alexander Steig (Vorstandsvorsitz BBK München und Oberbayern) Angela Stiegler (Antidiskriminierungsbeauftragte BBK München und Oberbayern) Vergabe Generationenpreis an Rita De Muynck Anna Schölß (Ausstellungskommission BBK München und Oberbayern)

Special Events
Workshop Mitbringen.Mitnehmen Durchgeführt vom Kompetenzteam Vielheit (Tuncay Acar, Simone Egger, Sinem Gökser, Karnik Gregorian, Iris Špringer) Mo 16.12.2024 / 16 - 20 Uhr Anmeldung unter: kontakt@kompetenzteamvielheit.de Reden über Kunst Der Rundgang durch die Ausstellung wird moderiert von Alexander Steig und Angela Stiegler. 8 Künstlerinnen und Künstler sprechen über ihre Werke. Donnerstags 18 - 20 Uhr 12.12.2024 / 19.12.2024 / 09.01.2025 Künstlerinnengespräch mit Rita De Muynck Wir sind Experimente: wollen wir es auch sein! - Friedrich Nietzsche Moderation: Anna Schölß So 29.12.2024 / 15 Uhr Der Eintritt ist bei allen Special Events frei.

2024 gibt es erstmals einen Impuls für die Mitgliederausstellung, an dem sich unsere Mitglieder orientieren können, um die Ausstellung in einen übergreifenden Kontext zu heben: „Mitbringen. Mitnehmen“ soll nicht festlegen, zu welchen Themen gearbeitet wird, es geht vielmehr um eine Anregung: Wie lassen sich die eigenen Arbeiten in diesem Zusammenhang verstehen? Wir möchten das Gespräch anstoßen, über das Mitbringen und das Mitnehmen von anderen künstlerischen Positionen, die durch ihren Kontext nicht selbstverständlich an der akademischen Diskussion teilnehmen können.

Der Mensch als eines der mobilsten Wesen auf diesem Planeten nimmt auf seinen Wegen vieles auf und trägt es mit sich. Sein es Erinnerungen, Objekte, Beziehungen zu anderen Menschen, Freundschaften, Erfahrungen, von der Familie mitgegebene Dinge oder einfach nur der Staub der Straße, der unfreiwillig doch im Haus landet. Das „Mitgebrachte“ erzählt von dem Erlebten und begleitet uns weiter oder geht wieder verloren. Die damit verbundenen „Grenzüberschreitungen“ können eine Biografie prägen. Damit sind nicht nur Bewegungen von einem Land in das andere gemeint, zu unserem Leben gehören auch Brüche und Entscheidungen. Alle solche Begegnungen, Dinge oder Geschichten können in beliebig ausstellbarer Form mitgenommen werden. Sie werden im Bezug zu der eigenen Arbeit gehängt.

Anlass für das Ausstellungskonzept ist, dass der BBK 2024 einen Prozess der Sensibilisierung gestartet hat, der intern von Angela Stiegler als Antidiskriminierungsbeauftragte und extern vom Kompetenzteam Vielheit begleitet wird, einer Münchner Initiative, die sich besonders in kultureller und sozialer Hinsicht um Diversität im Kunstbetrieb bemüht. Austausch, so die grundlegende Annahme, ist eine Bereicherung, und das nicht nur für Künstlerinnen und Künstler. Jede und jeder von uns ist unterschiedlich, bezogen auf die Ausbildung, den Status oder das Alter. Diese Verschiedenheit zeichnet unsere Arbeiten aus.

Bildende Künstlerinnen und Künstler schaffen gesellschaftlichen Diskurs. Dabei setzen sie sich mit den vielschichtigen Themen einer komplexen Gesellschaft auseinander. Im künstlerischen Kontext können sensible Inhalte sichtbar gemacht werden, die Menschen unterschiedlich berühren und vertreten. Unter der Überschrift „Mitbringen. Mitnehmen“ lassen sich Positionen versammeln, die diese Komplexität zulassen: Was habe ich mitgenommen, was habe ich mitgebracht? Was bedeutet Austausch? Wie wird in unserer Gesellschaft verhandelt, wer oder was integriert wird und was nicht? Mit wem tausche ich mich aus? Wem möchte ich meine Kunstwerke vorstellen?

Im Rahmen der Verbandsarbeit und Ausstellungstätigkeit des Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern e.V. ist die inhaltliche Auseinandersetzung mit Bildender Kunst eine zentrale Aufgabe, die immer wieder neue Herausforderungen birgt. Die Mitgliederausstellung findet wie gewohnt in der GALERIE DER KÜNSTLER*INNEN statt. Dieser Ort bietet Raum, um immer wieder von Neuem über die Frage nachzudenken, was zeitgenössische Kunst heute ist und sein kann. Wohin wollen wir uns begeben? Wer wollen wir sein? Wie stehen wir zu den politischen Entwicklungen unserer Zeit? Wer ist in unserem Verbund bisher (noch) nicht sichtbar geworden? Wer gehört nicht dazu, weil sie/er keinen Zugang hat? Wo gilt es, achtsamer zu sein, um Diversität wahrzunehmen und zum Thema zu machen? Wie und wo findet Austausch statt? Und welches Publikum erreichen wir damit?

Wir freuen uns auf diese besondere Mitgliederausstellung. In den letzten Jahren haben zwischen 250 und 350 Künstlerinnen und Künstler teilgenommen. Wir sind gespannt darauf zu erfahren, wie dieser Impuls aufgenommen wird, welche Beiträge unserer Mitglieder „mitbringen“, welcher Diskurs sich daraus entwickelt und was die Besucherinnen und Besucher „mitnehmen“ werden.

Text: Tuncay Acar, Simone Egger, Sinem Gökser, Karnik Gregorian, Iris Špringer (Kompetenzteam Vielheit) und Angela Stiegler (Antidiskriminierungsbeauftragte BBK München und Oberbayern)

 

Vergabe des Generationenpreises 2024:
Der BBK München und Oberbayern fördert neben dem künstlerischen Nachwuchs zukünftig auch eine etablierte Position aus den Reihen seiner Mitglieder und freut sich, zum Auftakt dieser Würdigung eines Œuvres erstmalig den Generationenpreis des BBK München und Oberbayern Rita De Muynck zuzusprechen. Die Wahl erfolgt auf Vorschlag und durch Abstimmung der Gremienmitglieder der Ausstellungskommission.

Rita De Muynck verwandelt mit ihrer Intervention „IRRTÜMER in die man verfallen kann“ den Saal 7 der GALERIE DER KÜNSTLER*INNEN mittels Malerei, Relief, Licht sowie Synästhesie von Malerei und Musik in eine „Audio-Visuelle Höhle“. Zusätzlich zeigt die Künstlerin poetisch ergänzend zu den Irrtümern „Ansätze einer leichtfüßigen Versöhnung“. Mit der Gestaltung des Ausstellungsraumes wird ein Versuchsaufbau erschaffen, der ihrer experimentellen Arbeitsweise entspricht: Besucherinnen und Besucher der Ausstellung können vielgestaltige Dialoge entdecken und mitunter selbst ein Teil davon werden.

 

Hängekonzept: Dirk Neumann, Florian Donnerstag, Fumie Ogura, Youngjun Lee
Ausstellungsorganisation: Fumie Ogura, Andre Bagh

 

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