DREI MÜNCHNER KÜNSTLER*INNEN- GRUPPEN VON 1975 BIS HEUTE

24.05.25 – 06.07.25

Ausstellungsdauer:

24. Mai bis 6. Juli 2025

Eröffnung: Vernissage Samstag 24. Mai 2025

Finissage: Sonntag 6. Juli 2025

Öffnungszeiten:

Samstag, Sonntag, Feiertag 14.00-18.00 Uhr
und auf Anfrage

Ort:

SanDepot Aichach
Donauwörther Str. 36
Aichach

Drei Münchner Künstler*innengruppen zeigen expressive Gruppenmalerei, von gestisch abstrakt bis narrativ und figurativ. In den Hallen des SanDepot in Aichach präsentieren sie großformatige Bilder, Papierarbeiten, Skulpturen und Installationen, von 1975 bis heute. Fotos und Filme veranschaulichen die künstlerische Entwicklung der drei Gruppen, die sich zumeist seit ihrer Studienzeit an der Münchner Akademie und von politischen Aktionen und gesellschaftlichen Reformprojekten ab 1968 kennen. Es eint sie der Wunsch, aus der bürgerlichen Vereinzelung auszubrechen.
Das 1975 gegründete Kollektiv Herzogstrasse versteht sich als offene interdisziplinäre Gruppe, die generationsübergreifend auch personell an die Tradition der Münchner Nachkriegszeit mit den Gruppen SPUR, Wir und Geflecht und ihre internationalen Vernetzungen anknüpft. Es entstehen gemeinsame Bilder, später auch Rauminstallationen. Nach der offiziellen Auflösung 1982 arbeiten einige Mitglieder in kleineren Gruppierungen weiter – mit gemeinsamer Malerei und den farbräumlichen Gestaltungen der Bildsegler im urbanen Raum, bis 2011. 1977, angeregt vom Kollektiv Herzogstrasse und seinem kulturellen Kontext, dem sie sich ebenfalls verbunden fühlen, gründen sich die Münchner Gruppen WeibsBilder und King Kong Kunstkabinett. Die WeibsBilder sehen ihre Voraussetzungen auch in der Frauenbewegung, die damals aktiv in die männlich dominierte Kunstszene eingreift. Als erste rein weibliche Malgruppe, die bis 1988 besteht, wollen sie als Frauen eine gemeinsame Bildsprache entwickeln. Indem sie sich auf die ästhetischen Probleme der Zeit einlassen, soll sich zeigen, was das weiblich Imaginäre an ihren Bildern sein kann.

Das bis heute bestehende King Kong Kunstkabinett arbeitet von Beginn an multimedial und konzentriert sich als einzige Gruppe auf gemeinsame künstlerische Arbeiten. Es wendet sich immer
mehr der Figuration zu und dem sarkastischen Erzählen banaler Alltäglichkeiten, als „sinnverstrickte Erlebnis- und Ausdrucksmalerei“.
So unterschiedlich die künstlerischen Positionen des Kollektiv Herzogstrasse, der WeibsBilder und des King Kong Kunstkabinett auch sind, eint sie der Wunsch, gemeinsam zu malen, zu diskutieren und zu experimentieren und dabei der Gesellschaft immer wieder den Spiegel vorzuhalten.

Malen wird zum demokratischen Prozess, zur Kommunikation zwischen verschiedenen Positionen, was oft konfliktreich ist und doch zu einem gemeinsamen Werk führt. Kunst als Mittel der
Kommunikation in einer offenen demokratischen Gesellschaft, die unterschiedliche Auffassungen als Bereicherung erkennt und miteinander verbindet – das war in den 1970er Jahren aktuell und
das ist es heute mehr denn je.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Farbsingen in Dunklen Zeiten

13.04.25 – 06.07.25

Martina Salzberg I LUX LEVIS