Kunst am Bau bedeutet, dass die künstlerische Idee und die Bauaufgabe in enger Verbindung stehen müssen. Die Kunst sollte den Ort und die Funktionalität bereichern, wobei Qualität und Funktionalität stets gewahrt werden müssen.
Der BBK München und Oberbayern setzt sich aktiv für die Förderung von Kunst am Bau ein, indem er die Zusammenarbeit zwischen Künstler*innen, Architekt*innen und Bauherr*innen fördert und das Bewusstsein für deren Bedeutung schärft. Die Realisierung von Kunst am Bau erfolgt transparent und inklusiv, unter Berücksichtigung von lokalen Künstler*innen.
Das Büro Kunst und Bauen / Kunst im öffentlichen Raum des BBK München und Oberbayern fungiert dabei als zentrale Anlaufstelle für Künstler*innen und Auslober*innen im Bereich Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum. Unser Hauptziel ist die Beratung und Verknüpfung von Kunst im städtebaulichen Kontext.
Wir leisten politische Arbeit, indem wir uns für den Erhalt und die Berücksichtigung von Kunst am Bau in öffentliche und private Bauvorhaben einsetzen. Wir organisieren Veranstaltungen, Gespräche und Fortbildungen zum Thema Kunst und Bauen sowie Kunst im öffentlichen Raum im Rahmen unseres Fortbildungsprogramms UPDATE (in Zusammenarbeit mit der PLATFORM München) um über Verfahren, Möglichkeiten und Risiken zu informieren. Dabei stehen wir im Austausch mit verschiedenen Gremien (wie beispielsweise QUIVID dem Kunst am Bau Programm der Landeshauptstadt München) und Arbeitsgruppen auf Kommunaler- auf Länder- und auf Bundesebene.
Aktuelle Kunst am Bau Ausschreibungen finden Sie unter dem Menüpunkt Ausschreibungen und eine ausführliche Liste mit Links zu Plattformen mit wiederkehrenden Kunst am Bau Verfahren finden sich unter dem Punkt Links bei Aktuelles. Ebenso finden bei der Fortbildungsreihe UPDATE auch Vorträge zu Kunst am Bau statt.
Christian Landspersky
Claudia Barcheri
Julius Niemeyer
kub@bbk-muc-obb.de
Donnerstag und Freitag: 9 – 13 Uhr
Unser Büro Kunst und Bauen arbeitet eng mit der Kommission für „Kunst am Bau“ und „Kunst im öffentlichen Raum“ zusammen, die von der Mitgliederversammlung des BBK München und Oberbayern gewählt wird.
Julius Niemeyer, Michael Gruber, Stefan Eberstadt, Monika Huber, Claudia Barcheri, Christian Landspersky, Anita Edenhofer
Diese Präsentationsplattform ist nicht öffentlich zugänglich und dient zur Nominierung und Vorauswahl für Einladungswettbewerbe. Sie steht den an der Auswahl beteiligten Personen seitens der Kommission und den Auslober*innen zur Verfügung. Auch Künstler*innen ohne Kunst am Bau-Erfahrung steht es offen, hier ein Profil anzulegen, um sich mit Ihrer bisherigen Arbeit vorzustellen!
Kunst am Bau Ausschreibungen finden Sie unter dem Menüpunkt Ausschreibungen bei Aktuelles, eine ausführliche Liste mit Links zu Plattformen mit Kunst am Bau Verfahren sind unter dem Punkt Links gebündelt.
Beim Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern (BBK) sieht man die Entscheidung am Münchner Flughafen mit großer Sorge. Christian Landspersky ist dort für Kunst und Bauen zuständig. Nach seiner Erfahrung werde Kunst am Bau oft miteinkalkuliert und müsse dann als Puffer herhalten, wenn man sich verkalkuliert habe oder Materialpreise steigen. Er vermutet, dass die aktuelle Geschäftsführung mehr Wert auf Werbung auf dem Flugplatz als auf Kunst lege. Er befürchtet, dass das internationale Ansehen des Münchner Flughafens durch die Absage an die Kunst leiden wird. Landspersky hofft, dass sich die bayerische Staatsregierung, die sich die Kultur auf die Fahnen geschrieben habe, klar für die Künstlerschaft und die Kunst einsetzt.
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Link zum ganzen Beitrag auf BR 24
An das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und an das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
München, 01.08.2021
Bereits im November 2019 hat der Oberste Rechnungshof Alarm geschlagen und wandte sich mit einer „Beratenden Äußerung“ an die Staatsregierung: Er weist darin auf den immer wieder desolaten Zustand der realisierten Kunst, aber auch auf das Verbesserungspotential der Vergabeverfahren und des Einsatzes der Finanzen hin. Nicht zuletzt empfiehlt er den Aufbau eines digitalen Museums für Kunst am Bau, wie er auf bundesrepublikanischer Ebene bereits erfolgt ist. Ziel müsse es sein, die nachhaltige Wertschätzung der Kunst zu ermöglichen.
Im Mai 2020 beschloss der Landtag die Empfehlungen zeitnah umzusetzen. Was bis heute allerdings fehlt, sind tragfähige Konzepte und Maßnahmen sowie Stellen, die im kommenden Haushalt veranschlagt werden müssten. In einer jüngst von der PLATFORM München organisierten Podiumsdiskussion bestätigten Expertinnen und Experten den dringenden Handlungsbedarf.
Es ist an der Zeit, eine Verwaltungslogik hinter sich zu lassen, die künstlerische Arbeiten finanziert, um sie nach deren Realisierung dem Verfall zu überlassen. Um dem entgegenzuwirken, bedarf es einer fachkompetenten Anlaufstelle. Einer Stelle, die über die personelle Kompetenz und Ausstattung verfügt, um Kontakt zu den Nutzern vor Ort zu halten, auf Veränderungen und Zerstörungen von Kunstwerken zu reagieren, über Wettbewerbe, Auswahlverfahren und Realisierungen zu beraten und die Wertschätzung der realisierten Kunst intern und öffentlich zu fördern. Für die Budgetierung bedeutet dies: Instandhaltung und Vermittlung sind von Anfang an einzukalkulieren.
Des Weiteren gilt es, die befürwortete digitale Plattform nun tatsächlich einzurichten, eine Plattform auf der die bisher entstandene und neu entstehende Kunst in einem „digitalen Museum“ dokumentiert und der Öffentlichkeit präsentiert wird. Denn erst durch ihre Veröffentlichung werden die oft nur eingeschränkt zugänglichen In-Situ-Arbeiten zur öffentlichen Kunst. Neben der archivierenden und erläuternden Dokumentation bietet die digitale Plattform die Chance, über aktuelle Ereignisse wie Ausschreibungen, Juryzusammensetzungen und Fertigstellungen transparent zu informieren. Für den Aufbau und den Betrieb der Plattform bedarf es möglichst rasch eines umfassenden Konzepts, aus dem sich Budgetierung und Personalbedarf ergeben.
Wir appellieren an die Landesregierung und die zuständigen Ministerien, die Desiderate zügig (!) umzusetzen. Gerne bieten wir hierzu unsere beratende Unterstützung an.
Dieses Schreiben wurde im Rahmen der Podiumsdiskussion Mit „Kunst Bauen – eine kritische Bestandsaufnahme“ am 10.02.2021 initiiert und wird mitgetragen von:
Kunsthistorikerin, Kuratorin und Expertin für Kunst am Bau, Herausgeberin zahlreicher Forschungsstudien zur Geschichte, Entwicklung und Zukunft von Kunst am Bau
Bildende Künstlerin mit umfänglicher Praxiserfahrung durch zahlreiche Kunst am Bau Realisierungen
Bildender Künstler und Kurator, Leitung PLATFORM München und Leitung Büro Kunst und Bauen – Kunst im öffentlichen Raum des BBK München & Obb e.V.
Kunsttheoretiker und -kritiker, Herausgeber Kunstforum international und zahlreicher Publikationen u.a. zum Thema Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum
PDF Appel Kunst am Bau
An die Auslober*innen eines „Offenen Ideenwettbewerbs“
München, den 07.12.2015
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir unterstützen das Verfahren „Offener Ideenwettbewerb“ nicht und bitten Sie, die Stellungnahme des BBK München und Oberbayern zu dem Verfahren zur Kenntnis zu nehmen. Wir hoffen, dass unsere Argumente diskutiert und berücksichtigt werden.
Ein „Offener Ideenwettbewerb“ animiert zumeist weit über 100 Künstler*innen, für das Projekt eine Idee zu entwickeln. Das ist für jeden Künstler*in mit Kosten verbunden. Für die Darstellung als Skizze und/oder im Modell fallen Materialkosten an. Viel höher ist der zeitliche Aufwand einzuschätzen, um eine Idee entsprechend darzustellen.
Die künstlerische Idee ist als Kernkompetenz der Künstler*innen zu bewerten. Um diese zu entwickeln ist eine intensive Auseinandersetzung auf Basis der entsprechenden künstlerischen Ausbildung nötig.
Diese künstlerische Leistung wird im Falle einer Beauftragung mit dem Honorar vergütet, also mit ca. 25% der Gesamtkosten des Projekts.
Ein offener Ideenwettbewerb fordert diese künstlerischen Leistungen für den Großteil der teilnehmenden Künstler*innen ohne Vergütung ein.
Wenn man, wie bei einem geladenen Wettbewerb üblich, die Pauschale zur Teilnahme an dem Wettbewerb mit durchschnittlich 2000 € annimmt, fragen Sie von den Künstler*innen kostenlos eine Leistung ab, die insgesamt sicherlich im fünfstelligen Bereich liegt, und damit im Bereich der Summe, die zur Verwirklichung zur Verfügung steht.
Zudem scheint uns, auch aus eigener Erfahrung, eine gerechte Jurierung der eingereichten Ideen aufgrund ihrer Fülle schwerlich möglich. Wenn man nur 5 Minuten annimmt für die Beschäftigung mit einer Ideenskizze, sind 100 Arbeiten an einem Tag für die Juror*innen nicht zu schaffen. Die Anforderungen, die Sie an die Juror*innen stellen, die Vielzahl von Ideen (z.B. Ideen mit komplexen Zusammenhängen) gerecht zu vergleichen und zu würdigen, ist nur mit einem sehr hohen zeitlichen Aufwand zu bewältigen.
Aus diesen Gründen können wir das Verfahren eines „Offenen Ideenwettbewerbs“ unter keinen Umständen unterstützen.
Wir empfehlen, das Verfahren eines teiloffenen, zweistufigen Wettbewerbs. Alle Künstler*innen können sich mit Referenzprojekten bewerben. Die Jury wählt daraus künstlerische Positionen aus, die zu dem Wettbewerb eingeladen werden. Der Jury steht frei, entsprechend der Ausrichtung, z.B. auch junge Künstler*innen ohne Kunst-am-Bau-Referenzen zu berufen.
Gez.
Corbinian Böhm,
Vorsitzender des BBK München und Oberbayern
PDF Stellungnahme gegen offene Ideenwettbewerbe
Handreichung „Pro Kunst 6“ des BBK Bundesverbands, Kapitel 6 Kunst und Bauen
Link BBK Bundesverband
Leitfaden Kunst am Bau (Bund)
Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes (RBBau)
Richtlinien zur Durchführung von Hochbauaufgaben des Freistaates Bayern (RLBau) Richtlinien für Planungswettbewerbe RPW
PDF Flyer Prozente für die Kunst / 70 Jahre Kunst am Bau Ausstellung