UPDATE Lectures „BILDET BANDEN“ Programm 2024

17.09.24

Das Vortragsprogramm startet am 17. Oktober 2024 zum Thema Bildet Banden! Kollektives Arbeiten und politische Zusammenschlüsse in der Kunst“. Alle Lectures werden wie gewohnt donnerstags um 18 Uhr online stattfinden und sind kostenfrei.

Nicht erst seit der letzten Documenta erlebt das Kollektiv in der Kunst eine Renaissance, zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Tatsächlich finden sich Kunstschaffende seit Jahrhunderten zu Künstler*innengruppen zusammen um gemeinsame Ideen zu verwirklichen, Solidarität und Fürsorge zu teilen und sich den Raum zu erkämpfen, den die Kunst verdient. In diesem Jahr werden wir in unseren Lectures Vereine, Kollektive und andere Zusammenschlüsse vorstellen und Zuhörer*innen Werkzeuge an die Hand geben um eigene Gemeinschaften zu gründen und sich kollektiv zu engagieren. Von der Frage welche Rechtsformen Kollektive heute am besten wählen, über Theorie und Geschichte kollektiven Kunstschaffens bis hin zur Präsentation von existierenden Vereinen, die sich für faire Arbeitsbedingungen einsetzen und gegen Ausgrenzungen im Kunstbetrieb engagieren. Neben diesen Schwerpunkten widmen wir uns auch wieder der Kunst am Bau und informieren über die Möglichkeiten internationaler Zusammenarbeit.


K&K – Bündnis Kunst und Kind: An der Schnittstelle von ideeller Initiative, politischem Bündnis und künstlerischem Kollektiv

Donnerstag, 17. Oktober 2024, 18 Uhr
Anna Schölß und Gabi Blum

K&K stellt sich als Bündnis, Initiative und Künstler*innengruppe vor. Die zwei Gründerinnen Anna Schölß und Gabi Blum geben Einblicke in die Aktivitäten und Strukturen von K&K, stellen die Projekte der letzten Jahre vor, sprechen über Erfolge, Niederlagen und den unbedingten Willen, etwas verändern zu wollen. K&K bewegt sich an der Schnittstelle von Kollektiv und politischer Initiative und arbeitet bundesweit vernetzt mit ähnlichen Initiativen zusammen, u.a. mit „Mehr Mütter für die Kunst“ aus Hamburg und „fair share! Sichtbarkeit für Künstlerinnen“ aus Berlin. Im Vortrag informieren die beiden Gründerinnen ebenso über die Arbeit dieser Initiativen und versuchen zu vermitteln, wie eine Zusammenarbeit aussehen kann und welche verschiedenen Formen der kollektiven Arbeit in diesem Kontext bereits entstanden sind.

Das Bündnis für eine gerechte Kunst- und Kulturarbeit BW: 
Chancen, Risiken und Nebenwirkungen kollektiv politischen Handelns 

Donnerstag, 24. Oktober 2024, 18 Uhr
Simon Pfeffel

Was uns bewegt, sind die Sorge um die Zukunft der Künste sowie die Überzeugung, dass diese nur dann unabhängig bleiben, wenn sich die Strukturen und Bedingungen des Kunst- und Kulturbetriebs sowie für Kunst- und Kulturarbeiter:innen  radikal verändern. Die SARS-CoV-2-Pandemie hat die prekären und ungleichen Verhältnisse innerhalb des Kunst- und Kulturbetriebs erneut aufgezeigt und damit in aller Deutlichkeit seine Zerbrechlichkeit offenbart. Es handelt sich um einen Betrieb, der auf der (Selbst-)Ausbeutung einer Mehrzahl der hier Arbeitenden, das heißt sowohl der freischaffenden Kunst- und Kulturarbeiter:innen als auch der an Institutionen Beschäftigten, basiert. Nur das gemeinsame und entschlossene Handeln aller an der Kunst- und Kulturarbeit beteiligten kann daran etwas ändern.

Kollektive und Companions. 
Ruine München im Gespräch mit Mareike Schwarz 

Donnerstag, 07. November 2024, 18 Uhr
Leonhard Heinik, Jan Erbelding und Mareike Schwarz

Die Künstler Leonhard Heinik und Jan Erbelding, Gründer der Ruine München, präsentieren in einem Gespräch mit der Kuratorin Mareike Schwarz ihr ephemeres, multilokales Kollektivprojekt Ruine München Companions. Dieses Projekt erforschte an sieben Orten die komplexen Beziehungsgeflechte zwischen sichtbaren und unsichtbaren, historischen und spekulativen Verbindungen und entwickelte gemeinsam mit Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und nicht-menschlichen Companions eine fragmentarische Karte der realen und potenziellen Ruinen Münchens. Zudem teilen sie ihre Erfahrungen zur kollektiven Kunst- und Kulturpraxis sowie Aspekte lokaler und internationaler Zusammenarbeit.

Solidarity-in-Difference: Feminist Collective Practices (ENGLISH) 

Donnerstag, 14. November 2024, 18 Uhr
Alex Martinis Roe und Helena Reckitt

In this talk, artist Alex Martinis Roe and curator-activist Helena Reckitt explore feminist collective practices for artistic collaboration. Their discussion is anchored in Martinis Roe’s theory and practice, which challenges the traditional solo artist model through feminist approaches to subjectivity, foregrounding the way relationships constitute selfhood. Martinis Roe envisions the artist as a connector among diverse experiences and communities, creating a social network that promotes dialogue among “influences,” “artists,” and “audiences,” recognizing their participation in the artistic process and the creation of culture.

GbR, GmbH, Verein – welche Rechtsform für kollektive Arbeit in der Kunst? 

Donnerstag, 21. November 2024, 18 Uhr
Johann D. Riemenschneider

Wer sich als Duo, Gruppe oder Kollektiv zusammenfindet, um künstlerische Vorhaben zu realisieren, steht schnell vor der Frage, wie sich diese Zusammenarbeit auch rechtlich in eine gute Form bringen lässt. Wer ist wofür rechtlich verantwortlich? Wer haftet und wie werden Einnahmen verteilt? Dabei geht es nicht nur um eine klare Aufteilung von Zuständigkeiten, sondern auch um finanzielle Fragen. Nicht zuletzt im Hinblick auf die Bewerbung um Förderungen und die dauerhafte Etablierung einer kollektiven Praxis. Die Auswahl der Rechtsform wird jedoch schnell unübersichtlich: GbR, UG, GmbH, Verein, KG, AG oder SE?
In diesem Vortrag gibt Rechtsanwalt Johann Riemenschneider einen Einblick in relevante Rechtsformen für Bildende Künstlerinnen, ein besonderer Fokus wird dabei auf die GbR, die UG, die GmbH und den Verein gelegt. Künstlerinnen können sich über die Auswirkungen sowie Vor- und Nachteile der verschiedenen Rechtsformen informieren und dabei lernen, wie eine Zusammenarbeit in der Gruppe funktioniert und wie der Schritt in die gemeinsame Selbständigkeit gelingen kann.

Interconnected: Strategies and Benefits of International Networking in the Arts (ENGLISH) 

Donnerstag, 28. November 2024, 18 Uhr
Christine Heemsoth and Anna Panagos (Touring Artists)

Planning a project, a residency or an exhibition abroad, receiving international guests in Germany – what kind of support do artists and professionals in the art field receive in their international work?
Anna Panagos and Christine Heemsoth from the touring artists team provide an insight into various approaches and available tools: Resources on residencies and funding opportunities, European artists‘ associations and service institutions, advice on administrative issues such as customs, income tax or entry and work permits. There will also be space for questions and exchange.

touring artists is an information and helpdesk service for artists and culture professionals working internationally. A joint project of the International Theatre Institute (ITI) Germany, the Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste and Dachverband Tanz Deutschland.
www.touring-artists.info


Deutsch: Ein künstlerisches Projekt, einen Aufenthalt oder eine Ausstellung im Ausland planen, internationale Gäste in Deutschland empfangen – welche Unterstützung erhalten Künstler:innen und Akteure im Kunstfeld in ihrer internationalen Arbeit?
Anna Panagos und Christine Heemsoth vom touring artists Team geben Einblick in verschiedene Ansätze und zur Verfügung stehende Tools: Informationsangebote zu Residenzen und Fördermöglichkeiten, Vernetzung europäischer Künstler:innenverbände und Serviceinstitutionen, Beratung zu administrativen Fragen, wie Zoll, Einkommensteuer oder Einreise- und Arbeitserlaubnis. Daneben gibt es Raum für Fragen und Austausch.

touring artists ist ein Informations- und Beratungsangebot für international tätige Künstler und Kreative. Ein Projekt des Internationalen Theaterinstituts (ITI) Deutschland, der Internationalen Gesellschaft der Bildenden Künste und von Dachverband Tanz Deutschland.
www.touring-artists.info

Alle Vorträge online und kostenlos!

Anmeldung über https://www.platform-muenchen.de/update/

UPDATE ist eine Fortbildungsreihe für Bildende Künstler*innen und Kulturmanager*innen der PLATFORM in Kooperation mit dem BBK München und Oberbayern. Sie bietet jährlich Vorträge und Seminare zu wichtigen Fragen zeitgenössischer, künstlerischer Praxis und Professionalisierung an, wie z.B. Fundraising, kulturelle Bildung und Networking, Digitalisierung im Kulturbetrieb, Social Media und Vermarktung, usw. Jedes Jahr finden vom Oktober bis Dezember Lectures (online) und vom Januar bis März/April Workshops (online und in Präsenz) statt.

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