Ateliertage I Jubiläum: 25 Jahre Kunst in der Reismühle Gauting I mit Jutta Körner uvm.

11.07.25 – 13.07.25

vom 11. bis zum 13. Juli 2025

Öffnungszeiten:

FR 15 – 20 Uhr
SA 11 – 20 Uhr
SO 11 – 18 Uhr

Gauting, 01. Juni 2025. Die Künstlergemeinschaft in der Reismühle Gauting feiert ihr 25-jähriges Jubiläum und lädt herzlich zu einem Wochenende voller Kunst, Begegnung und Inspiration ein. 27 Künstler:innen öffnen am zweiten Juliwochenende wieder ihre Ateliertüren und geben Einblick in ihre Arbeiten. Die Besucher:innen erwartet ein breites Spektrum an Malerei, Skulptur und Fotografie – von figurativ bis abstrakt, von fein bis expressiv, von leise bis laut. Darüber hinaus wird es eine Mottoausstellung zum Thema Seh(n)sucht – die Freude am Sehen geben; außerdem stellen dieses Jahr zum ersten Mal auch Gastkünstlerinnen aus der Ukraine Werke aus. Abgerundet werden die Ateliertage von zwei Live-Jazzkonzerten am Freitag und Samstag ab 20 Uhr sowie Catering im Innenhof.

Wie alles began – vor 25 Jahren, eine Vision:

Künstler:innen suchten Ateliers – und in der Reismühle in Gauting standen inmitten einer traumhaften Umgebung geeignete Räume leer. Aus einer Idee wurde eine Vision. Dank der Initiative und Unterstützung von Christine Wieland und Gabriele Haller konnte diese Vision Wirklichkeit werden: Am 1. Januar 2000 nahm die Ateliergemeinschaft Reismühle im ersten Haus (Haus A) ihren Anfang. In den folgenden Jahren kamen zwei weitere Gebäude hinzu. Für Christine Wieland war und ist es eine spannende und bereichernde Aufgabe, die Gemeinschaft – anfangs mit 14, inzwischen mit 30 Künstler:innen – zu begleiten und mitzugestalten. „Unser herzlicher Dank gilt Familie Haller und Christine Wieland für die wunderbare Zeit, die wir gemeinsam in der Reismühle erleben dürfen“, so Jutta Körner, langjähriges Mitglied der Künstlergemeinschaft und des Presseteams.

Die Kunst steht im Mittelpunkt – und mit ihr das Sehen selbst: das stille Betrachten, das neugierige Staunen, das vertiefte Erkennen. In unserer reizüberfluteten Zeit laden die Ateliertage dazu ein, innezuhalten und sich einzulassen – auf die Werke, die Räume, die Menschen. Kunst spricht eine universale Sprache, kann Brücken zwischen Menschen, Kulturen und Ländern bauen. Die Künstlergemeinschaft der Reismühle freut sich daher sehr, dieses Jahr u.a. auch Gastkünstlerinnen aus der Ukraine bei sich begrüßen zu dürfen und hofft auf einen regen kunstvollen Austausch. In drei Häusern präsentiert je eine ukrainische Künstlerin ihre Werke:

Thaïssa Kosak bei Jutta Körner, Haus A

Thaïsa Kosak wurde in München geboren, doch ihre Wurzeln reichen tief in die Ukraine. Schon als Kind sprach sie Ukrainisch, bevor sie Deutsch lernte, und wurde geprägt von der bewegenden Geschichte ihrer Großmutter, die als junge Frau gegen russische Besatzer kämpfte und alles verlor, was Familie bedeutete. Im Rahmen der diesjährigen Ateliertage in der Reismühle in Gauting stellt sie erstmals ihre Werke der Öffentlichkeit vor. Die gezeigten Arbeiten sind eine Hommage an die ukrainische Landschaft – an ihre Weite, ihre Farben, aber auch an die Spuren von Krieg und Schmerz. In ihren Werken verschmelzen Erinnerung und Gegenwart, Hoffnung und Verlust. Thaïsa Kosak lädt die Besucher ein, die Ukraine nicht nur als Ort, sondern als Gefühl zu erleben: verletzlich, stark und voller Leben.

Natalia Muzychenko bei Stefanie von Quast, Nebengebäude von Haus B

Natalia Muzychenko ist eine bekannte ukrainische Künstlerin, Grafikerin, Designerin und Illustratorin. „Die ganze Schönheit meiner Kunst liegt im Detail“ – Nach ihrem Architekturstudium in Dnipro, Ukraine wurde sie mit zahlreichen Preisen für ihre Kinderbuchillustrationen ausgezeichnet. Sie entwickelte die Modemarke MUZY und begann Wandbilder und Tapeten zu entwerfen, die von Unternehmen in ganz Europa verwendet werden. Sie wurde inspiriert von der Art Nouveau und Japanischen Drucken und Malerei. Ihre unvergleichlichen Arbeiten zeigen eine ungeheure Detailtreue, sodass man kaum glaubt, dass sie von Hand gezeichnet sind. Seit 2022 lebt sie in Oberhaching bei München.

Ksenia Hlynytska im Erdgeschoss von Haus C

Ksenia Hnylytska wurde 1984 in Kiew geboren. Sie schloss 2009 ihr Studium an der Nationalen Akademie der Schönen Künste und Architektur in Kiew. Seit 2002 ist Hnylytska Mitbegründerin der ukrainischen Künstlergruppe R.E.P.. Sie ist Teilnehmerin an zahlreichen ukrainischen und ausländischen Projekten und Aktivitäten. Ihre Werke befinden sich in privaten und musealen Sammlungen. In der Regel beschäftigt sie sich als Malerin mit sozialen Themen. In neueren Keramikskulpturen setzt sie sich mit den Themen Ökologie und Posthumanismus auseinander. Ksenia Hnylytska lebt und arbeitet in Kiew und München.

Im Innenhof zeigt als weitere Gastkünstlerin Andrea Mattheisen ihre Bronzeplastiken. Die Münchner Künstlerin hat zum Thema der Mensch. Ihre Bronzen laden zu einer Reise in das Unterbewußtsein ein – von der Urkraft bis zur Zerbrechlichkeit des Körpers, Geist und der Seele. In ihrer authentischen und unverkennbaren Formensprache erzählt sie ebenso ernsthaft wie mit feinem Humor von der Geburt, über das Leben bis zum Tod. „Meine Arbeiten haben eine Seele,“ so die Künstlerin Andrea Matheisen.

Im hinteren Teil der Bootswerkstatt von Wolfgang Meiler neben Haus A wird es außerdem eine Sonderausstellung der Reismühler Künstler:innen unter dem Motto SEH(N)SUCHT – die Freude am Sehen zu sehen sein: Sehnsucht als Antrieb z.B. auf der Suche nach Ausdruck, Freiheit, Frieden, Zugehörigkeit, Stabilität oder Wandel. Sehsucht hingegen als Freude an Farbe, Form, Material, aber auch als das Nicht-Weg-Schauen-Können und -Wollen, als unaufhörliches Streben danach, die Welt zu sehen und zu verstehen.

Die Arbeiten unserer ukrainischen Gäste bringen uns dabei nicht nur ihre eigene Realität näher, sondern fordern auch unseren Blick heraus: Was sehen wir? Was übersehen wir?
Dieses Jubiläum feiert nicht nur das Bestehen der Ateliers, sondern auch die Kraft der Kunst als Brücke zwischen Sehnsucht und Sehsucht. Es lädt dazu ein, mit den Augen zu fühlen und mit dem Herzen zu sehen.

Alle ausstellenden Künstlerinnen und Künstler der Reismühle:

Artopé Bianca – Artopé Claudia – Bermayer Evelyn – Broy Susan – Cabell Brigitte – Groebler Elke – Hamrik Martina – Hartmann Gerd Ulrike – Joost Christina – Klaus Veronika – Kober Rosemarie – Körner Jutta – Kramer Gabriele – Lord Regina – Lorenz Peter – Munzert Carin – Niederreuther-Wihelms Elke – Paeschke Christina – Von Quast Stefanie – Schilcher Iris – Schneider Yvonne – Schweiger Ulrich- Streifer-Schröck Else – Trusheim Anita – Viertlböck Rainer – Wieland Christine – Wilms Ursa