Eröffnung
Donnerstag 25.07.2019 19 Uhr bis 22 Uhr Begrüßung: Corbinian Böhm (BBK München und Oberbayern), Anita Edenhofer (BBK/PLATFORM), Christian Landspersky (PLATFORM) Einführung: Gabi Blum (BBK München und Oberbayern) und S.E. Peter Kees (Botschafter von Arkadien) Performance: Melina Hennicker & Michael Schmidt
Special Events
30.07.2019 ab 18 Uhr Screening, Performance, Künstlergespräch 18 Uhr Screening "Versuchungen des Glücks: ARKADIEN – der Film" Dokumentarfilm von S.E. Peter Kees 19.30 Performance "The Dying Cowboy" von Ute Heim 20.00 Künstlergespräch "Wo geht’s hin?" moderiert von Christiane Pfau mit Ute Heim, Hennicker-Schmidt, S.E. Peter Kees und Emanuel Mooner 08.08.2019 18 Uhr Führung mit Gabi Blum
Künstler*innen
Jovana Banjac BERGERNISSEN BERGHOON Annegret Bleisteiner Gabi Blum Johannes Büttner Christian Engelmann Kira Fritsch Raik Gupin Ute Heim Hennicker-Schmidt Sabine Janowitz Jessica Kallage-Götze S.E. Peter Kees Vit Klusak Brigitta Maria Lankowitz Phoebe Lesch Patricia Lincke Mediendienst Leistungshölle Zoë Claire Miller Emanuel Mooner Jonas von Ostrowski Filip Remunda John Smith Clea Stracke Stefanie Unruh Nikolai Vogel Christian Weiss
Kuration
Gabi Blum
München gilt als deutschlandweiter Tabellenführer einer nicht zu bremsenden Mietpreisspirale. Längst werden Stammtische und Podien von diesem Thema beherrscht. Bürgerbewegungen wie #ausspekuliert versuchen gegen Boden- und Immobilienspekulanten vorzugehen und fordern Enteignung als letztes Mittel des Souverän.
Mit der Initiative #EXIST – Raum für Kunst in München, organisiert durch den BBK München und Oberbayern, schließen sich die Kunstschaffenden der Stadt der Forderung nach bezahlbaren Wohn- und Gewerberäumen an und möchten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es nicht nur um soziales, sondern auch um lebenswertes Wohnen gehen muss. Eine Stadtgesellschaft braucht Räume der Begegnung, in denen Ideen geboren und verwirklicht werden können. Daher fordern die KünstlerInnen eine nachhaltige Bauplanung durch ein interdisziplinäres Expertenteam, dem u.a. auch KünstlerInnen angehören.
Die in der Galerie der Künstler*innen gezeigte Ausstellung #EXIST. Die ganze Stadt – eine Baustelle versammelt künstlerische Positionen, die die gesellschaftlichen Entwicklungen reflektieren und unterschiedliche Bezugsebenen öffnen. Damit bilden sie zugleich inhaltlichen Rahmen und Ausgangspunkt für einen erneuten und tiefergehenden Diskurs um die Forderungen von #EXIST und konkrete Perspektiven für München.
Seit der Veröffentlichung des gemeinsamen Positionspapiers im Oktober 2018 haben über 700 Institutionen, Galerien, Offspaces, Ateliergemeinschaften und Privatpersonen aus Theater, Film, Musik, Tanz und Literatur mitunterzeichnet. Trotz positiver Resonanz ist jedoch kaum ein Fortschritt erkennbar.
Die künstlerischen Aktionen unter dem Titel #EXIST werden immer zahlreicher, die Forderung immer lauter.
Auftakt war am 17. Mai die Ausstellung mit Symposium in der Halle 6 auf dem Kreativquartier.
Unter dem Motto „Kunst schafft einen Raum zur Veränderung der Welt“ beteiligte sich #EXIST am 19. Mai bei der Demo der VIELEN. Auch bei der 4000 qm großen Zwischennutzung Z common ground unter dem Thema „Zerneuerung“ machte #EXIST mit einigen KünstlerInnen auf sich aufmerksam.
Am 13. Juli zum Kunstarealfest mit der Prozession „Alles muss rein“ wird in hoher Teilnehmerzahl demonstriert werden, in welchem Missverhältnis die Kunst und der dafür vorgesehene Stadtraum stehen. KünstlerInnen werden versuchen, in einer langen Prozession ihre zahlreichen Kunstwerke in der kleinen Galerie von Empfangshalle unterzubringen – und müssen die Kunst schließlich auf der Straße stehen lassen.
In der Ausstellung #EXIST. Die ganze Stadt – eine Baustelle, kuratiert von Gabi Blum, sind Künstler*innen aus der PLATFORM München, aber auch andere Künstler*innen aus dem In- und Ausland beteiligt.
Als Kooperation des BBK München und Oberbayern und der PLATFORM versteht sich das Projekt als Auftakt der künftigen Zusammenarbeit beider Institutionen. Die PLATFORM in der Kistlerhofstraße ist ein Ausbildungszentrum der Stadt München für Kulturberufe, dem 23 Atelierräume angegliedert sind. Ab Herbst 2019 bieten beide Institutionen eine gemeinsame Weiterbildungsreihe an, die sich mit Vorträgen, Workshops und Seminaren an KünstlerInnen und Kulturschaffende richtet.
Die Zusammenführung unterschiedlichster künstlerischer Ansätze in der Galerie der Künstler*innen lässt eine Art Collage und gemeinsames Stimmungsbild entstehen, ein Status Quo wird formuliert.
Die Ausstellung gleicht einer Recherchereise über Räume für Kunst in München und andere, teilweise fiktive Orte, die geprägt sind von Eskapismus und utopischen bis surrealen Entwürfen – eine poetische Reflexion der oftmals von Abschottung geprägten Lebensmechanismen der Anderen, sowie der Versuch der eigenen künstlerischen Positionierung innerhalb dieses völlig übergeschnappten Systems.